Die Inspiration

Die Idee für das Label verstrickt-in-berlin entstand 2017 mit einer profunden Recherche. Aus Neugier und Experimentierfreude untersuchte die Designerin STEFANIE SCHLAGENHAUF textile Materialien auf ihre Wiederverwertbarkeit.
Ästhetisch und ökonomisch erwies sich die klassische Stricktechnik dabei als vielversprechend.
Sie schnitt Altkleider, Bettlaken oder andere gebrauchte Stoffe zu, je nach Bedarf, breiter oder schmaleren Streifen, mit denen sie dann verschiedene Anwendungen ausprobierte.
So entstanden mit den an sich zweidimensionalen Stoffen, überraschende dreidimensionale, fast schon skulpturale Möglichkeiten.

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Arde

Die Philosophie

Für meine Produkte verwende ich ausschließlich aussortierte Alttextilien. Diese werden sorgfältig gewaschen, getrocknet und entsprechend ihrer Qualität und Eigenschaften weiterverarbeitet.
Die Verfügbarkeit dieser alten Materialien motiviert mich, sie als Rohstoff zu benutzen. Die Methode des Upcycling ist eine unerschöpfliche Inspirationsquelle. Als studierte Designerin liegt es nahe, verfügbares, ausrangiertes Material in den Zyklus des Bekleidungskontextes zurückzuführen.
Noch reizvoller für mich aber ist die überraschend charmante Optik, die während meiner Recherche entstand und meinen visuellen Ansprüchen immer klarer entsprach. Ich freue mich wirklich sehr, nun das Ergebnis dieser aufregenden und ungewöhnlichen Arbeit präsentieren zu können.

Viel Spaß beim Entdecken!“

Stefanie Schlagenhauf

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portrait

Design

Stefanies Design besticht durch seine frische Naivität bei gleichzeitiger stilistischer Konsequenz.
Die unterschiedliche Haptik der „Rohstoffe“, manchmal weich und samtig, manchmal steif und rauh, erlaubt es, die gestrickten Einzelstücke robust und hart oder aber weich und elastisch zu gestalten. Die produktbezogene Analyse der Eigenschaften, Belastbarkeiten und ästhetischen Qualitäten der Textilien bietet so diverse Anwendungsmöglichkeiten.
Bis jetzt kann „verstrickt-in-berlin“ mehrere Accessoire-Produktlinien präsentieren: Eine charmante Reihe von individuellen Schuhen, modisch originelle Unisex-Mützen sowie Handtaschen, die durch ihre schnörkellose Funktionalität bereits gestrickte Klassiker sind.
Ergänzt wird das Program von skulpturalen Interior Accessoires wie Stuhlkissen, Bols oder Kulturbeutel.


Auffällig ist dabei, neben der sorgfältigen Verarbeitung, die gekonnte Komposition der jeweiligen Farbigkeit und Stoffarten der Stücke. Stefanie ordnet die naturgemäss unterschiedlichen Farben und Texturen der Ausgangsmaterialien zu neuen und stilistisch konsistenten Einzelstücken an. Jedes hat eine individuelle unverwechselbare
Note.

Manchmal taucht sogar noch ein Druckknopf oder ein Reißverschlussteil aus dem Vorleben der Textilie in dem Strickwerk auf.

 

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Nachhaltigkit

Das Prinzip der Nachhaltigkeit ist etwas sehr Natürliches. Die Natur praktiziert es schon immer. Wir, als Teil von ihr, eigentlich auch. Die Tatsache, dass es heute wieder im Fokus erscheint ist Symptom dafür, dass es etwas in Vergessenheit geraten ist und deshalb zu Recht wieder in Mode kommt. Spezeill für die Modeindustrie ist es deshalb Ansporn, Herausforderung und Inspiration zugleich.

Für mich als Modedesignerin ist es in erster Linie Inspiration. Ich liebe Kleidung, ich liebe ihre semiotische Ausdruckskraft und ihre gesellschaftsreflektive Präsenz. Diese Gegenwätrigkeit konfrontiert uns heute mit einer gefühlten Überproduktion und einer teiweise bedauernswerten Nachlässigkeit gegenüber der produzierten Ware.

Mein Ansatz, meine Recherche und meine Leidenschaft gilt daher der Aufarbeitung und Aufwertung dieses Misverhältnisses.

Mit der Idee die Alttextilien zu neuen Produkten umzuformen, sie liebevoll auseinanderzunehmen und neu zusammenzusetzen, sie neu zu interpretieren und ihrer Ausgangsform eine neue Anwedungsmöglichkeit entgegenzusetzen ist für mich eine respektvolle, kreative und auch zukunftsweisende Möglichkeit mit dieser Situation umzugehen und ihr positive Aspekte abzugewinnen.

Die Verfügbarkeit von Alttextilien bedeutet Rohstoff! Nicht nur für die industrielle Wiederverwertbarkeit, sondern auch für Kreativität, Individualität und Mode.

 

Upcycling2
6.Upcycling gross+
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Knit-to-knit

Knit-to-knit habe ich das von mir enwickelte Verfahren genannt. Dabei werden nicht mehr trag- oder brauchbare Pullover, T-Shirts oder Spannbetttücher in passende Streifen geschnitten, von Nähten und Dopplungen bereinigt und produktspezifisch verstrickt. Deshalb heisst es knit-to-knit! Die Anwendbarkeit richtet sich nach dem verfügbaren Rohmaterial und muss individuell evaluiert werden. Das Resultat kann nur in Handarbeit und mit manufakturer Fertigkeit erstellt werden. Mit viel Erfahrung und stricktechnischem Know-how lassen sich so innovative und optisch äußerst reizvolle Modelle entwickeln. Meine Leidenschaft gilt dem visuellen Anspruch, den diese Technik ermöglicht.

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Knit to knit1
Knit to knit2
Knit to knit3

Manufaktur

Die Designs werden in Berlin kreiert und in Handarbeit hergestellt. Alle Teile sind wegen Material und Produktionsweise Unikate und können nicht identisch reproduziert werden. Es handelt sich um farb-und materialähnliche Serien, die unter Stichworten - z. B. 'Mütze blau’ - als Modell einer Gruppe mit leicht abweichenden Farb-und Materialunterschieden zusammengefasst werden.
Die Mehrheit der Produkte wird in der Orginalfarbe der Ausgangstextilien weiterverarbeitet.

Alle Modelle können in Form und Größe variieren. Sie sind als Einheitsgrößen, bzw Richtgrößen konzipiert - z.B. Schuhgröße 36/37.
Die manuelle Herstellung erlaubt diese Vielfalt der Unikate, welche bei gleicher Verarbeitung unterschiedlich ausfallen können. Der Charme der Kollektion basiert auf dieser heterogenen Vielfalt.

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Manufaktur1
Manufaktur
Manufaktur3

Designschutz

Die Modelle sind als Geschmacksmuster nach dem Geschmacksmustergesetz bei der EUiPO europaweit urheberrechtlich als Design eingetragen und geschützt.